Unser glorreiches Projekt–Teil 2

Zugegebenermaßen habe ich jetzt schon echt lange nichts mehr in meinen Blog geschrieben. Das tut mir auch wirklich Leid… aber in den letzten zwei Monaten hatte ich nicht mehr so die Motivation mich an den Laptop zu setzen. Erstens scheint es mir sinnvoller meine letzte Zeit in Indien und nicht im Internet zu verbringen und zweitens bin ich ja dann sowieso bald da und kann alles selber erzählen. Zwinkerndes Smiley

In der Schule läuft soweit alles ganz gut. VIvi und ich haben jetzt einen festen Stundenplan, der manchmal mehr und manchmal weniger eingehalten wird. Nachmittags spiele ich oft mit den Mädchen aus dem Internat draußen und helfe ihnen abends bei den Hausaufgaben. Und was ich auch noch unbedingt erwähnen will: Die Antwortbriefe aus Deutschland sind Anfang Juni angekommen und die Schüler haben sich sooooo sehr gefreut. (Liebe Frau Zehl, auch hier nochmal: DANKE, DANKE, DANKE!) Natürlich wurden gleich wieder Antworten geschrieben, es kamen aber noch deutlich mehr dazu! Auch andere Schüler haben von der Aktion mitbekommen und wollten auch gerne einen Brieffreund in Deutschland haben. Was dann dazu führte, dass ich 40 Antwortbriefe und nochmal ein Paket mit 50 neuen Briefen wegschickte. Hier ein Bild von meinem persönlichen Postoffice:

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Wie der Titel aber schon verrät, war die Hauptmotivation für diesen Blogeintrag über unser Projekt zu berichten. Denn tatsächlich haben wir es geschafft nochmal für ein paar Tage in das Dorf zu fahren und dort unser “Projekt” zu machen. Projekt in Anführungszeichen, weil man sich darunter etwas Organisiertes, Zielgerichtetes und von Vorne bis Hinten Durchorganisiertes vorstellt. Und das war unsere Projektzeit definitiv NICHT. Es war ja schon alles ein bisschen durcheinander, bis wir überhaupt ins Projekt fahren konnten (Siehe: “Unser glorreiches Projekt) und auch danach wurden unsere Pläne ein paar Mal durchkreuzt.

Unser oberstes Ziel war, das Nähmaschinenprojekt wieder ein bisschen weiter zu bringen, da es in letzter Zeit anscheinend ziemlich eingeschlafen war. Viele der Frauen haben zwar angefangen Nähen zu lernen, sind dann aber nicht mehr regelmäßig gekommen, weil sie wahrscheinlich die Motivation verließ und sie auch keinen direkten Ansporn hatten. Unsere Idee war es Läden im nahegelegenen Touristenort Mamallapuram zu suchen, in denen die Nähprodukte der Frauen unter dem Motto “von armer Frau aus nahem Dorf genäht” (Touristen stehen ja auf sowas Zwinkerndes Smiley) verkauft werden können. Also fragte Prabhu schon an unserem ersten Tag ein paar von seinen Freunden in Mamallapuram, doch erstmal schien keiner interessiert. Deswegen kauften wir ein paar Sachen, die beim letzten Mal vom Kindergarten und dem Nachhilfelehrer bestellt wurden, ein und fuhren ins Dorf

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In dieser Zeit konnten wir natürlich nicht mit der Ladensuche weitermachen, dafür spielten wir ganz viel mit den Kindern. Ich würde die Kinder in diesem Dorf jetzt nicht als richtig arm bezeichnen,  niemand ist vom Hungertod bedroht oder so. Aber die meisten können nur auf eine staatliche Schule gehen und ihr Alltag ist bestimmt nicht von Luxus geprägt, deswegen hat ihnen das Basteln, Fußballspielen und Singen (“BigFatPony” war natürlich wieder der absolute Renner Smiley mit geöffnetem Mund) glaube ich schon ziemlich gut gefallen.

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Einen Vormittag haben wir mit einer ganzen Frauengruppe den Dorfplatz gesäubert, bzw. wir haben versucht mitzuhelfen, die Frauen haben uns nämlich die ganze Zeit unsere Kübel und Harken weggenommen und gemeint, wir sollen uns doch lieber hinsetzten und ausruhen. Zwinkerndes SmileyUns ging es bei der Aktion hauptsächlich darum den Dorfplatz von Müll zu befreien (Vor allem Glasscherben, die bei hauptsächlich barfuss laufenden Kindern schnell zum Verhängnis werden können), den Frauen ging es hauptsächlich um das Unkraut. Deswegen ließen ein Paar, nachdem wir eine Runde Wassereis spendiert haben, auch gleich mal die Tüten auf dem Boden liegen. ^^

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Eines unserer Hauptanliegen war, auch einmal mit den Frauen des Dorfes zu reden, was sie von unserer Idee halten und ob sie den Verkauf ihrer Sachen überhaupt wollen. Doch irgendwie kam immer etwas dazwischen… . Morgens mussten sie immer arbeiten, abends war es dann zu früh oder zu spät und als wir dann am Donnerstag nach Mamallapuram fuhren, um nach weiteren Läden zu suchen, waren die Frauen zwar um 18:00 Uhr versammelt, wir aber erst um 20:00 Uhr da. Wenigstens wurden wir bei unserer Suche fündig und haben ein paar interessierte Läden gefunden, die jetzt auf Muster warten. Am Freitag früh haben wir es dann doch noch geschafft mit ein paar Frauen zu reden, die die Idee recht gut fanden, da sie so Geld verdienen können ohne irgendwohin fahren zu müssen. (Transport ist ein kleines Problem, man muss erst 3 km laufen, bis man an der nächsten Straße ist, an der man mit dem Bus weiterfahren kann.) Am Samstag mussten wir schon wieder fahren, das heißt wir werden von der Verwirklichung unserer Idee nicht mehr viel mitbekommen. Trotzdem hoffen wir, dass Prabhu sich weiter darum kümmert und wir so das etwas eingeschlafene Projekt wieder “aufwecken” konnten und die Frauen bald ihr eigenes Geld verdienen können.

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Ein wichtiger Aspekt der “weltwärts”-Programmes ist , dass die Freiwilligen auch viel von den Mechanismen der Entwicklungspolitik mitbekommen. Da wir alle in Schulen arbeiten und unsere indische NGO eine Ein-Mann-Organisation ist, war das bei uns bisher recht wenig der Fall. In dieser Woche haben wir aber einiges kennengelernt und auch Schwierigkeiten erfahren. So würden wir den Menschen auf dem indischen Dorf zwar gerne helfen, man kann sie aber schlecht “zu ihrem Glück zwingen”. Viele sind mit ihrer momentanen Situation recht zufrieden, weswegen sie “Hilfe” eigentlich auch gar nicht benötigen. Einigen wäre es ganz recht, wenn man ihnen ein paar Sachen schenken würde, aber aufgrund der mangelnden Nachhaltigkeit sollte man das natürlich nicht machen. Man wandelt also auf einem schmalen Grat zwischen den Leuten helfen und ihnen etwas aufdrängen, was sie überhaupt nicht wollen und brauchen.

Im Endeffekt waren wir aber sehr froh, dass wir nochmal ins Dorf fahren konnten und dort auch etwas Nützliches mit unseren Spendengeldern anstellen konnten. So haben wir ja verschiedene Sachen für die Kinder, für den Kindergarten, das Nähmaschinenprojekt und die tusions (Nachhilfestunden, die ein Lehrer abends umsonst für alle Kinder des Dorfes gibt) gekauft und das Gehalt für die Nählehrerin und den tusions-Lehrer bezahlt. Vom weiteren Spendengeld wird jetzt noch ein Klohäuschen neben dem Nähhaus gebaut und Material für die Muster und hoffentlich auch schon die ersten Verkaufsstücke gekauft.

Soviel zu unserem Projekt: Wer noch Fragen hat, kann sie bald an mich persönlich stellen, in nicht mal mehr 2,5 Wochen bin ich wieder zurück! Obwohl ich mir es zur Zeit noch gar nicht vorstellen kann… . Aber auch wenn das jetzt eine total doofe, abgenutze und klischeehafte Formulierung ist, sie passte einfach so gut: Ich werde mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden…

17. Juli 2012 at 09:17 Hinterlasse einen Kommentar

Unser glorreiches Projekt…

Im Märzbeitrag habe ich noch voller Optimismus von dem Nähmaschinenprojekt berichtet, in dem wir in den Sommerferien eigentlich zwei Wochen arbeiten sollten. Aber wie das hier manchmal so ist, kamm dann doch alles anders… .

Anfang Mai kehrten wir von unserer großen Reise zurück und ab diesem Zeitpunkt warteten wir darauf, dass wir endlich ins Projekt fahren konnten. Dooferweise hat unser indischer Projektmanager ziemlich krasse Zahnschmerzen bekommen und wir mussten warten, bis seine Behandlung fertig war. Dann standen wir aber schon vor dem nächsten Problem: Unser Spendengeld, das wir eigentlich für das Nähmaschinenprojekt verwenden wollten, konnte nicht überwiesen werden… .Aufgrund einer Richtlinie der deutschen Regierung darf das Spendengeld nur auf das Konto der jeweiligen Organisation überwiesen werden. Aufgrund einer Richtlinie des indischen Finanzamts darf aber immer nur ein bestimmter Betrag vom Ausland auf indische Konten überwiesen werden. Daraus folgt: Unser Spendengeld kam nicht auf dem indischen Konto an, sondern wurde automatisch wieder zurück auf das der deutschen Organisation geschickt.

Damit wir die restlichen Sommerferien dann nicht ganz doof rumsitzen, ist Prabhu trotzdem mit uns ins Projekt gefahren. Dort haben wir uns mit den Kindern beschäftigt und schonmal geplant, was wir mit unserem Spendengeld machen, wenn wir dann (voraussichtlich – Es kommt dann wahrscheinlich doch wieder anders… ) Ende Juni nochmal hierher kommen. Eine sehr, sehr dringende Anschaffung: Deckenventilatoren für das Nähhaus! Wir haben dort mit den Kindern Bilder ausgemalt und wirklich: Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben SO VIEL geschwitzt. Uns und den Kindern ist der Schweiß buchstäblich runtergetropft. Deswegen sind auf einigen Ausmalbildern jetzt auch Wasserflecken. Trauriges Smiley Den Kindern hat’s aber, glaube ich, trotzdem gefallen. Obwohl sie schon klatschnass waren, wollten sie immer neue Ausmalbilder haben. Smiley mit geöffnetem Mund

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Da unsere bisherige Arbeit im Nähprojekt noch nicht SO nachhaltig war, hoffen wir jetzt einfach von ganzem Herzen, dass das mit der Spendengeldüberweisung diesmal klappt und wir nochmal in das Dorf fahren können!

Gerade habe ich noch Sommerferien, doch zum Glück fängt nächste Woche die Schule wieder an. So langsam wird’s alleine in der großen Schule nämlich langweilig. Zwinkerndes Smiley Aber bald ist das Haus wieder voll und dann werden meine letzten zwei Monate (Wo ist die Zeit hin ?!?) wie im Flug vergehen!

31. Mai 2012 at 18:12 1 Kommentar

Die große Reise

Aller Anfang ist schwer, oder: Wie wir es doch geschafft haben 4 Wochen zu verreisen

Bevor wir unsere große Reise antreten durften, mussten wir einiges an Hindernissen überwinden. Zuerst hatte ich von meiner Schule und Gastfamilie (Das ist ja praktisch eins.) nur die Erlaubnis 2 Wochen zu fahren. Dann waren zu dem Zeitpunkt an dem wir fahren wollten, keine Tickets mehr frei. Dann wollte die Polizei in KGF Sarah und Rachel nicht erlauben, für so lange Zeit wegzufahren. Usw. usw. Irgendwie haben wir es dann aber doch hingekriegt und sind am 10. April aufgebrochen.

3 Tage Zugfahrt

Zugegebenermaßen war der erste Teil unserer Reise eher weniger spannend. Wir saßen nämlich erstmal für 3 Tage und 3 Nächte im Zug. Eigentlich dauert die Fahrt von Chennai nach Varanasi nicht sooo lange, aber da – wie oben schon erwähnt – enorme Ticketknappheit herrschte, mussten wir einen Umweg von ca. 1000 km über Delhi fahren. Aber alles kein Problem, man findet immer einen Weg sich die Langeweile zu vertreiben. Man kann sich mit Mitreisenden unterhalten (Soweit sie Englisch verstehen Zwinkerndes Smiley), viele Bücher lesen, aus dem Fenster schauen, schlafen (Nachts kann man auch die Bänke umklappen, damit man liegen kann.) und essen! Letzteres geht besonders gut, da durch indische Züge immer ganz viele Verkäufer mit ganz viel leckerem Essen laufen!

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Varanasi

Am 13. April um 06:00 morgens kamen wir in Varanasi an. Schlau wie wir waren, haben wir gleich vorher bei einer Unterkunft angerufen und uns vom Bahnhof abholen lassen. Wenn man mit einem normalen TukTuk fährt, kann es nämlich schnell passieren, dass man nicht zum gewünschtem Hotel, sondern zu dem, das mehr Provision zahlt, gefahren wird. (Wir haben lustige Geschichten von Mitreisenden gehört… Smiley mit geöffnetem Mund). Nachdem wir dann erstmal AUSGIEBIGST geduscht haben, fingen wir an die Gassen von Varansi zu erkunden. Varansi ist eine hinduistische Pilgerstätte und eine der ältesten Städte Indiens. So kommt es, dass man sich durch kleine Gassen vorbei an Kühen und Pilgern schlängelt, bis man dann auf einmal am Ganges, dem heiligen Fluss, steht. An den Ghats (Stufen die in den Fluss hineingehen) baden hier täglich hunderte von Pilgern und abends wird ein besonders ausgefallenes und langes Pooja für den Gott “Shiva” durchgeführt. Dieses Programm (inclusive Bad im Ganges!) absolvierten wir natürlich, gaben uns aber auch ganz touristischen Aktivitäten wie Postkarten schreiben, Kaffee trinken und Einkaufen hin. Smiley

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Mit deutlich volleren Rucksäcken (Von meiner Gastfamilie wurde ich beauftragt diversen SchnickSchnack wie Götterstatuen, Götterbilder und abgefüllte Gangeswassser mitzubringen.) Verließen wir Varanasi nach 3 Tagen wieder. Das heißt, wir versuchten erstmal nur es zu verlassen, unser Zug fuhr nämlich mit 4 Stunden Verspätung los. Nach einiger Zeit fanden wir heraus, dass es sich um irgendeinen komischen Sonderzug handelte, was bedeutete, dass wir die ganze Zeit auf offener Strecke anhielten, uns meistens nur im Schneckentempo fortbewegten und nicht einmal Essen durch unser Abteil kam!

Darjeeling

Irgendwann kamen wir dann doch in NJP an, so heißt der nächste Bahnhof bei Darjeeling. Dies liegt aber schon am Rande des Himalaya auf 2200 m Höhe, deswegen haben wir uns erstmal mit einem Jeep noch 4 Stunden durch Serpentinen geschlängelt, bis wir dann endlich da waren. Doch die anstrengende Anreise hat sich wirklich gelohnt, Darjeeling hat uns supergut gefallen! Zwar ist es dort oben schon ganz schön kalt, doch mit mehreren Schichten ist das alles kein Problem!

Darjeeling wurde zum Großteil von den Engländern erbaut, da sie hier ein gutes Gebiet gefunden hatten, ihren Tee anzubauen. Deswegen gibt es noch unzählige Häuser im britischen und Kolonialstil, die sich dicht an die steilen Berge drängen. Es gibt viele schöne Cafes und bei den vielen Ständen und Läden kann man auch super einkaufen. Hier ist es nicht so anstrengend wie im “Tiefland”, wo man immer von einem Chor aus “Come to my shop”, “I have very nice dress”, “Here good quality” verfolg wird, sondern man kann ganz unverbindlich herumbummeln und auch Sachen anschauen, ohne dass man sie gleich nachgetragen bekommt. Da es der Großteil der Bewohner von Darjeeling tibetischer oder nepalesischer Abstammung ist, ist die Mentalität der Menschen dort schon irgendwie anders.

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Eines abends hat uns der Teufel geritten und wir beschlossen, am nächsten Morgen um 03:30 aufzustehen, um mit dem Jeep zu einem Aussichtspunkt zu fahren und dort den Sonnenaufgang zu sehen. An sehr guten Tagen kann man von dort aus sogar den Mount Everest sehen. Dooferweise war während unser kompletten Zeit in Darjeeling das Wetter durchgehend nebelig. Aber wenigstens hatten wir einen Blick auf das Kanchenjuga-Massiv, immerhin der dritthöchste Berg der Welt. Zwinkerndes Smiley Der Sonnenaufgang an diesem Aussichtspunkt ist in Darjeeling besonders bei den indischen Touristen sehr beliebt. Dies hat zur Folge, dass wir an diesem Morgen auf unzähligen Gruppenbildern landeten, da das Fotomotiv “Gruppenbild mit Weißen, Kanchenjuga im Rücken” als besonders reizvoll empfunden wurde. Smiley mit geöffnetem Mund

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Auf dem Rückweg ließen wir uns in Ghom, einem 7 km von Darjeeling entferntem Dorf absetzen, indem wir erstmal Kaffee trinken gingen. Sportlich wie wir sind, liefen wir dann zurück nach Darjeeling, genossen unterwegs die Aussicht und den Anblick der Häuschen und schauten uns ein hübsches kleines tibetisches Kloster an.

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Sikkim

Von Darjeeling aus fuhren wir mit dem Jeep in den Bundesstaat Sikkim, der zwischen Tibet und Nepal liegt, direkt im Himalaya liegt. An der Grenze muss man sich sogar noch einen “Special Permit” holen, was auch gar nicht so lange dauert, wenn man schon Passfotos und Passkopien dabei gehabt hätte. Zwinkerndes SmileyAber glücklicherweise waren die Beamten schon darauf vorbereitet und erledigten beides für eine geringe Gebühr. Smiley mit geöffnetem MundNachdem das alles geschafft war, fuhren wir in die Hauptstadt Gangtok, wo es zur Begrüßung auch gleich mal so richtig das Schütten anfing. Dafür hatten wir ein richtig cooles Hotel, indem man super beraten wurde, wie man seine Zeit in Sikkim am besten verbringt.

An unserem ersten Tag standen wir früh auf und fuhren zu einem Kloster, um dort das Morgengebet der Mönche mitzubekommen. Und das war wirklich genauso schön und andächtig, wie man es sich vorstellt! Danach fuhren wir zu einem weiteren Kloster, indem wir auch ganz viele kleine putzige Mönche trafen. Smiley

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Unser Plan war dann zum anderen Kloster zurück zu laufen und uns von dort einen Jeep zurück nach Gangtok zu nehmen. An diesem Tag hatten wir Begleitung von einem (zu unserem Leidwesen ziemlich sportlichen) Belgier, der auch gerade durch Indien reiste. Er hatte diese Tour schon einmal gemacht und meinte irgendwann: “Nur noch ein Kilometer!” Angespornt zogen wir das Tempo an und marschierten den nun immer steiler werdenden Berg hoch. Doch das Kloster kam und kam nicht… . Das Ende vom Lied war, dass wir dann nach 1,5 Stunden (Jaja, nur noch ein Kilometer^^.) total verschwitzt und kaputt am Kloster ankamen. Smiley mit geöffnetem Mund

Abend wollten wir noch ein paar Sachen einkaufen und wurden dabei so richtig eingeweicht. Aufgrund der mangelnden Heizung starteten wir am nächsten Tag mit nassen Schuhen zu einem Gebirgssee im Himalaya. Zwar wählten wir die bequeme Variante und ließen uns mit dem Jeep dorthin bringen, aber als wir dort ankamen sind wir uns trotzdem ziemlich cool vorgekommen. Smiley mit geöffnetem Mund

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Am Tsomgo Lake sind zwar ziemlich viele Touristen unterwegs, aber ist es dort noch ziemlich ruhig. Man kann um den See wandern, die schon bekannten Gruppenbilder mit indischen Familien machen und im Schnee (!) spielen. Oder einfach nur den schönen Anblick genießen!

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Delhi

Nach knapp einer Woche hatten wir genug von nassen Schuhen, durchgehend nicht trocknenden Handtüchern und generell von der Kälte und beschlossen wieder ins Tiefland zurückzukehren. Im Zug nach Delhi hängten wir unsere Handtücher aus dem Fenster, damit sie endlich mal wieder trocknen. Irgendwie haben wir sie dann aber vergessen und als wir sie das nächste mal anschauten, waren sie STAUBtrocken^^. Also schwarz. Aber alles kein Problem, durch indische Züge laufen sogar Handtuchverkäufer. Smiley

Unser Zug nach Delhi hatte diesmal auch nur 6 Stunden Verspätung, was zur Folge hatte, dass wir nachts um 01:30 am vom Zentrum 20 km entfernten Fernbahnhof ankamen. Da man als Weißer von den TukTuk-Fahrern immer das 4fache vom eigentlichen Preis gesagt bekommt, befanden wir es für eine gute Idee einen Polizisten nach dem Preis für ein TukTuk ins Zentrum zu fragen.Der machte aber mal gleich mit den TukTuk-Fahrern gemeinsame Sache und behauptete, man müsste min. 500 Rupien zahlen. Letztendlich haben wir es dann doch geschafft auf einen angemessen Preis (200 Rupien) zu verhandeln. Soviel zu: “Die Polizei: Dein Freund und Helfer!” ^^

In Delhi starteten wir unsere Sightseeing-Tour mit dem roten Fort, einem ehemaligen Mogulpalast: Die riesige Anlage ist von roten Sandsteinmauern umgeben (Daher auch der Name Zwinkerndes Smiley), die inneren Gebäude sind fast alle aus weißem Marmor und in einem Park verteilt. Nach dieser Idylle stürzten wir uns in das Gedränge von Old Delhi. Wir sind durch die Gässchen und Märkte gebummelt und haben einige gute Mitbringsel erstanden. Natürlich konnten wir es auch wieder nicht lassen, die indischen Süßigkeiten zu probieren und mussten wie immer feststellen, dass sie megasüß sind und einem davon schlecht wird. Smiley mit geöffnetem Mund

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An unserm zweiten Tag machten wir New Delhi unsicher. Auch wenn das jetzt total bescheuert klingt: Wir waren schlichtweg verwundert, wie westlich Indien sein kann! Breite, saubere Straßen, grüne Parks und wir sind sogar mit der Metro gefahren! Auch der Lotustempel, den wir an diesem Tag gesehen haben, war komplett anders, als alle anderen Tempel. Er ist eine Stätte der Baha’i-Religion, über die wir leider nicht so viel rausfinden konnten. Auf jeden Fall standen auf dem gefliesten Boden im Inneren nur Holzbänke, was in einem hinduistischen Tempel undenkbar wäre.

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Agra

Von Delhi ging es dann weiter nach Agra, wo wahrscheinlich das berühmteste Bauwerk Indiens steht: Das Taj Mahal! Und auch wenn ich selbst vorher skeptisch war und mit immer nicht so ganz vorstellen konnte, was daran denn immer alle so toll finden: Es ist einfach unglaublich schön! Der weiße Marmor reflektiert sich in der Sonne und lässt das Ganze schon fast irreal, wie in einem Traum erscheinen. Auch wenn man durch die inneren Grabkammern (Es ist ja eigentlich ein Mausoleum) aufgrund des großen Touristenstroms wie eine Kuhherde getrieben wurde, genossen wir den Anblick von außen umso mehr.

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Außerdem schauten wir uns in Agra noch das weniger überrannte “Baby Taj” an, eine kleiner und ältere Ausgabe des Taj Mahal, dafür mit weniger Touristen und schönen Wandmalereien. Hier setzten wir uns ins Gras und wollten gemütlich unsere Wassermelone essen, ein Affe hatte dann aber was dagegen!

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Udaipur

Nach einem Tag Agra zogen wir gleich weiter in den Westen, nach Rajasthan. In diesem Bundesstaat lebten bis zur Unabhängigkeit Indiens die Rajputen – hinduistische Könige und Fürsten. In den Dörfern Rajasthans ist vieles noch genauso traditionell, wie man es sich “klischeehaft” in Indien vorstellt: Die Frauen tragen Unmengen von Armreifen, riesengroße Nasenringe und Ketten und bedecken ihren Kopf immer mit dem Sari.

Unsere erste Station in Rajasthan war Udaipur. In der Altstadt, die um einen künstlichen See erbaut wurde, gibt es wunderschöne weiße Havelis – Häuser mit mehreren Stockwerken und einem Innenhof – und einen großen Palast. Unser Hotel war auch in einem Haveli gelegen, wunderschön, und es gab sogar Schildkröten, großer Pluspunkt! Smiley mit geöffnetem Mund

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Aufgrund der Häuser und des Sees gefiel es uns in Udaipur wirklich gut, was uns nach zwei Tagen aber wirklich auf die Nerven ging, war der Chor der Ladenbesitzer, der hier wieder besonders ausgeprägt war. Dadurch dass in der Altstadt fast ausschließlich nur Touristen unterwegs sind, ist jeder Laden auf diese fixiert und versucht sie irgendwie zum Kaufen zu bewegen. Wir sind auch ziemlich standhaft geblieben: Summa summarum haben wir nur 3 Ledertaschen, 9 Schals, 2 in Leder gebunden Bücher und ca. 10 Armreifen gekauft. Zwinkerndes Smiley

Jodhpur

Nach Jodhpur kamen wir vor allem wegen dem Fort und der angeblich so beeindruckenden Aussicht auf die blaue Altstadt. Und wir wurden nicht enttäuscht! Die Mauern des Fort, der mächtig auf einem Felsen über der Stadt thront, sind massiv, doch im Inneren gibt es wunderschön ausgeschmückte Räume. Von der kostenlosen Audiotour (Die gar nicht so langweilig war, wie sie klingt Smiley mit geöffnetem Mund) ließen wir uns durch das Fort führen. Einziger Kritikpunkt an diesem Tag: Meine Schuhe sind kaputt gegangen, weswegen ich zeitweise barfuss über die heißen Steine gehüpft bin. Smiley mit geöffnetem Mund

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Jaisalmer und Kamelsafarii

Mit dem Bus (Indem wir mal gleich “luggage-charge” zahlen sollten, die es aber nur für Weiße Touristen gibt.^^) fuhren wir weiter in die Wüstenstadt Jaisalmer. Dort buchten wir eine zweitägige Kamelsafari und starteten gleich am nächsten Tag. Mit dem Jeep fuhr unsere Safarigruppe (Wir drei Mädels und eine Koreanerin) weiter in die Wüste hinein und stiegen dort auf unsere Kamele. Nach zwei Stunden Ritt machten wir schon Mittagspause, da es zu dieser Zeit wirklich, wirklich heiß ist! Unser meganetter Kamelführer Murrat kochte für uns Curry und Chapathi – indisches Brot, dass auf einer Pfanne gebacken wird.

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Nachmittags ging es dann weiter bis wir abends bei den Sanddünen ankamen. Dort genossen wir den Sonnenuntergang und schliefen im Sand unter freiem Sternenhimmel. Am nächsten Tag ritten wir 4 Stunden bis zum Mittagessen und waren dann wirklich froh, vom Kamel absteigen zu können! Auch wenn Kamele wirklich supersüß und total lieb und ruhig sind, ist das Geschaukel auf ihrem Rücken auf Dauer doch echt unbequem. Smiley mit geöffnetem Mund

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Mit dem Jeep ging es dann zurück nach Jaisalmer, wo wir uns mit Kim (der Koreanerin) noch einen Tag lang die Stadt anschauten. Auch hier gibt es einen Fort – diesmal aus gelbem Sandstein – der sogar heute noch bewohnt ist. Dort war was eigentlich auch total schön, wäre man doch nicht auf die schlaue Idee gekommen, den Fort genau in der größten Mittagshitze zu besichtigen. Zwinkerndes Smiley

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Pushkar

Von Jaisalmer ging es dann weiter nach Pushkar. So war zumindest der Plan. Es fahren nämlich keine Direktbusse nach Pushkar, weswegen wir mitten in der Nacht irgendwo in der Stadt Ajmer aus unserem Bus geschmissen wurden. Glücklicherweise hat uns ein netter, junger Inder geholfen ein TukTuk zum nächsten Busbahnhof zu bekommen. Dort mussten wir dann nocheinmal zwei Stunden warten und konnten dann mit dem Bus nach Pushkar fahren.

Nachdem wir erstmal ordentlich Schlaf nachgeholt und ausgiebig Kaffee getrunken haben, begannen wir Pushkar zu erkunden. In dieser hinduistischen Pilgerstadt, an einem See gelegen (Er entstand, als Gott Brahma eine Lotusblüte auf die Erde fallen ließ.), herrscht eine entspannte Atmosphäre. Der einzige Anlass, der sich uns zum Aufregen bot, war die Tatsache, dass auch in einer RELIGIÖSEN PILGERSTADT manche weiße Touristen es nicht verstehen, dass Tops mit weitem Ausschnitt und kurze Hosen nunmal nicht die angebrachte Kleidung sind. Kein Wunder, dass die Inder manchmal denken, dass alle Weißen spinnen! Zwinkerndes Smiley

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In Pushkar nahmen wir nochmal unseren ganzen sportlichen Ehrgeiz zusammen und erklommen einen Tempelberg, um uns von der Spitze den Sonnenuntergang über Pushkar anzuschauen. Und auch wenn die ganzen Stufen sehr anstrengend waren (Als letzte unseres Grüppchens wurde ich von der indischen Familie hinter mir immer angefeuert und mitgezogen Smiley), hat es sich wie immer doch gelohnt.

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Jaipur

Als offiziell letzte Station unsere Tour verbrachten wir noch einen Tag in Jaipur. Doch irgendwie haben wir uns das alles ein bisschen spektakulärer vorgestellt. Der “Bazaar” in der “pink city” war einfach nur eine ganz normale indische EInkaufsstraße inmitten von rostrot getünchten Häusern. Und der legendäre “Palast der Winde” ist leider auch nur eine Fassade, vor der man gut Fotos machen kann.

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Dafür hatten wir ein superduper gutes Hotel mit richtig schönen Zimmern und einer tollen Dachterasse. Also genau der richtige Ort, um unsere Tour so richtig schön enstpannt zu Ende gehen zu lassen.

Heimreise von der Reise

Am 07. Mai flogen wir von Jaipur zurück nach Bangalore. Da wir dort erst gegen abend ankamen fuhren wir mit dem Taxi (Nach wie immer zähen Verhandlungen Zwinkerndes Smiley) in die Stadt und blieben dort noch eine Nacht. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus nach Krishnagiri, was sich mit einem Riesenrucksack und einer extra Tasche zwischenzeitlich etwas schwierig gestaltet hat. Smiley mit geöffnetem MundAber auch das hat irgendwie funktioniert, sodass ich glücklich und zufrieden wieder in meiner Sri Saraswahti ankam. Friede, Freude, Eierkuchen!

Ende

PS: Wer sich diesen Monsterartikel durchgelesen hat, ohne zwischendrin mehrere Pausen einzulegen oder einzuschlafen: Respekt!

16. Mai 2012 at 08:14 Hinterlasse einen Kommentar

Der März

Nach über vier Wochen kann ich stolz behaupten: Unser Internetstick geht wieder! Nach unzähligen Vertröstungen und Aussagen wie “Tomorrow it will work:” und “Within two days it will work now.” hat es das liebe “Reliance”-Team doch hinbekommen, unser Internet wieder freizuschalten. Deswegen gibt es jetzt eine Kurzzusammenfassung: Der März

01. bis 04. März: Chennai und Mahabelipuram

Gleich am ersten Märzwochenende fuhr ich mit Prabhu, Rachel und Sarah nach Chennai. Dort besuchten wir unsere zwei Jungs an ihrer Schule und waren auch zum “Annual Day” eingeladen. Dieser wird mit einer Vorstellung gefeiert, bei der alle Schüler in bunten Kostümen vorher eingeübte Tänze vorführen. Die Kindergartenkinder schauten dabei einfach totaaaaaaaaaaal goldig aus, aber bei den 4. und 5. Klässlerinnen ist das teilweise auch schon richtig elegant und professionell.

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Danach fuhren wir weiter nach Mahabelipuram, einem größerem Dorf südlich von Chennai. Dort genossen wir zum Einen den Sandstrand, zum Anderen besuchten wir dort aber auch unser Projekt, indem wir in den Sommerferien arbeiten werden. Das ganze befindet sich in einem relativ abgelegenem Dorf (Es sind ca. 3 km bis zur nächsten Straße), in dem es ziemlich viele Witwen gibt. Die Idee ist ihnen Nähen beizubringen, sodass sie sich damit dann selber ein bisschen Geld verdienen können und nicht nur von ihren Verwandten abhängig sind. Vom Spendengeld der Freiwilligen wurden letztes Jahr schon Nähmaschinen angeschafft, an denen die Frauen jetzt von einer Lehrerin (Von ihr stammt auch das Buch mit den Schnittmustern) Nähen beigebracht bekommen. Unser Ziel ist es, in den Sommerferien einzuleiten, dass auch schon die ersten Kleidungsstücke verkauft werden.

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08. März: Happy Birthday!

Mein indischer Geburstag begann am Tag davor, als ich von einer Lehrerin ein mehandi (Henna-Tattoo) gemalt bekommen habe. Heimlich im Lehrerzimmer muss man dazu sagen… Smiley mit geöffnetem Mund

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Vor dem Frühstück habe ich dann erstmal meine Geschenke aus Deutschland ausgepackt, nach dem Frühstück habe ich von Sangeetha einen sooooooooo schönen Sari geschenkt bekommen, mintgrün mit Blumen aus Silberpailetten. Und im Unterricht ging es dann erst richtig los mit den Geschenken: Ich habe ganz viele Bilder, spontan gebastelte Glückwunschkarten, Süßigkeiten und Stifte bekommen. Und unsere Hosteljungs haben mir sogar ein Kuscheltier gekauft!

Definitiv wurde ich an noch keinem Geburtstag so oft gratuliert wie an diesem. Smiley mit geöffnetem Mund Egal wo ich hingelaufen bin, immer kamen Schüler und wünschten mir "Happy Birthday”  oder “ Many Returns of the Day”. Als “Belohnung”  und Dankeschön für all die wunderbaren Aufmerksamkeiten, habe ich dann – wie es sich für ein indisches Geburtstagskind gehört – nachmittags Süßigkeiten an die Internatsschüler verteilt. Im Geburtstagspaket war nämlich auch jede Menge Maoam, Haribo und angeschmolzene Milkaschokolade. Auf jeden Fall kam die “German chocolate” total gut an. Smiley

16. bis 18. März: Hochzeit in Kerala

Gleich zwei Wochen nach unserem Chennaitrip machten Sarah, Rachel, Prabhu und ich uns auf die nächste Reise. Diesmal nach Kerala, das ist ein Bundesstaat im Südwesten Indiens, um dort die Hochzeit eines Freundesvon Prabhu zu besuchen. Wir fuhren Donnerstagabend mit dem Nachtzug los und kamen Freitag morgen in Thrissur an. Prabhu hat dort mehrere Freunde und einer holte uns gleich vom Bahnhof ab und serviert uns bei sich daheim “Western Breakfast”. Das Toast mit Spiegelei war zwar total lecker und es ist auch megasüß, dass sie extra für uns kochen, aber wahrscheinlich hätte uns das indische Frühstück inzwischen sogar besser geschmeckt. Zwinkerndes Smiley Nachmittags besuchten wir dann einen anderen Freund, der in einem Dorf lebt, das einfach mitten im Palmenwald steht. Es ist einfach alles grün. Das hat seine Vor- und Nachteile. Ein Nachteil: Man bekommt im Klo schnell mal Besuch von einer Riesenspinne und schreit dann so laut, dass sich die ganze Familie vor der Klotür versammelt und besorgt fragt, was denn los sei. Smiley mit geöffnetem Mund

Außerdem machten wir noch eine spontane Bootstour auf dem Fluss, der an dem idyllischen Dörfchen vorbeifliest. Und dabei wurde ich ernsthaft fast von einer grünen Mango erschlagen, die von einem über den Fluss hängenden Baum herunterfiel. Zur Strafe wurde sie dann aber auch gleich vernichtet.

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Am Samstag waren wir dann auf der Hochzeit eingeladen. Vormittags gab es eine kleine Zeremonie mit anschließendem Essen beim Haus der Braut, nachmittags wurden beim Bräutigam Fotos gemacht und sich noch einmal die Bäuche vollgeschlagen. Es gab nur zwei Kritikpunkte: Erstens – Wir sind die ganze Zeit im Sari rumgelaufen und da wir das nicht so gewohnt sind, wird das auf die Dauer echt unbequem. Zweitens – Es war einfach so UNGLAUBLICH heiß, dass wir in unseren Saris einfach den ganzen Tag geschwitzt haben. Für den Nachmittag durften wir aber dann doch in Chrudidaa wechseln und dann war alles wieder in Ordnung. Zwinkerndes Smiley

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19. bis 22. März: Chennai die Zweite

Da es mal wieder einen indischen Feiertag und somit ein verlängertes Wochenende gab, beschlossen Vivi und ich solange nach Chennai zu den Jungs zu fahren. Dort ließen wir mal den ganzen Kulturteil aus und gaben uns hemmungslos dem Shopping und Konsum hin. Zwinkerndes Smiley In Chennai gibt es mehrere große Malls, in denen wir jetzt zwar nicht so viel einkauften (Die Preise mancher Läden sprengten unser Budget leicht Zwinkerndes Smiley), mit Kino, Essen und Bummeln aber trotzdem viel Zeit verbrachten.

Was mich an Chennai am meisten fasziniert hat, ist die Tatsache, dass dort so unglaublich viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen leben. Zum einen die Slumbewohner (Wobei man jetzt mal ganz ehrlich sagen muss, dass ich in Chennai keinen einzigen “richtigen” Slum gesehen habe. Und auch die Jungs meinten, dass diese Blechhüttensiedlungen sehr selten sind.), zum anderen die traditionelle indische Frau im Sari und mit Blumen in den Haaren und dann noch die “westlich-orientierten” Reicheren, die in Jeans und T-Shirt mit I-Phone im Coffeeshop sitzen.

Brieffreunde

Richtig viel eigenen Unterricht durften Vivi und ich im März leider nicht mehr machen, da alle Lehrer sehr darauf bedacht waren den Stoff für die jährlichen Examen zu wiederholen. Trotzdem konnte ich ein kleines “Projekt” durchführen. Mit den Schülern der 7. und 8. Klasse besprach ich , wie man einen Brief schreiben kann und was alles in einen Brief rein muss, wenn man sich vorstellen will. Danach schrieb jeder Schüler seinen eigenen Brief an einen potentiellen Brieffreund. Nach diesem Rohentwurf bekamen sie dann schönes Briefpapier, einen Umschlag und außerdem machte ich von jedem ein Foto, das er dem Brief belegen konnte. Uns so machten sich Mitte März ca. 70 Briefe auf zum Ehrenbürg Gymnasium in der Hoffnung, dass auch bald Antwortbriefe nach Indien kommen.

EXAMS!

bestimmten hauptsächlich den Schulalltag im März. Am 8. März begannen die Final Exams für die 12. Klassen, also ähnlich wie unser Abitur. Damit die Ergebnisse hierfür möglichst gut ausfallen, wurden in der Woche davor noch diverse Poojas gemacht und alle Schüler fuhren zusammen mit den Schulbus in dem Tempel.

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Den Großteil vom März haben wir also keinen Englisch-Unterricht gemacht, dafür aber viele Vertretungen übernommen, da eigentlich immer irgendein Lehrer fehlt. Zwinkerndes SmileyAuch wenn es vor allem bei den Kleineren (1.-5.) manchmal anstrengend ist, den ganzen Tag auf eine Klasse aufzupassen und dabei am besten auch noch Stoff zu wiederholen, klappt es ganz gut, wenn man sich ein paar “alternative” Wiederholungsmethoden einfallen lässt. (Singen, Bewegen, Malen… ).

Am 26. März begannen dann die jährlichen Examen, wir befinden uns also derzeit in der Endphase. Am 11. April ist der erste Ferientag und dann machen wir uns schon auf zu unserer großen Reise in den Norden. Das heißt es wird schon wieder des längeren keinen Blogeintrag geben. Dafür wird der nächste dann umso besser mit ganz vielen Reisebildern und hoffentlich mindestens genauso vielen interessanten Geschichten!

2. April 2012 at 07:56 Hinterlasse einen Kommentar

“functions”–Das indische Gesellschaftsereignis

Während meines bisherigen Aufenthaltes war ich schon auf unzähligen “functions”. Das ist auch gar nicht so schwer, da in hier irgendwie jedes Fest oder Ereignis, bei dem sich mehr als 15 Leute treffen, eine “function” ist. Allerdings kann man mehr oder weniger zwei Arten unterscheiden:

Kleine “functions”

Diese “functions” sind vor allem Familienfeste. Zu Geburtstagen, Hochzeiten aber auch Todestagen (Erst vor 2 Wochen waren wir bei dem 6. Todestag von Prabhus Papa) wird gaaaaaaaaaaanz viel Chicken-Biriyani, also Hühnchenreis, gekocht und man lädt alle Leute ein, die man kennt. Meistens baut man dann noch eine Art Pavillon vor dem Haus auf und organisiert eine Musikanlage, mit der man die ganze Nachbarschaft beschallt.

In der großen Runde gibt es aber dann meistens kein “gemütliches Beisammensein”, man kommt, isst und geht wieder. Nur wenn man mit dem “function”-Ausrichter näher verwandt oder befreundet ist, bleibt man länger.

Auf diese Art war ich schon auf mehreren Hochzeiten und Geburtstagen, bei denen ich leider die Hauptperson gar nicht gekannt habe. Aber das war auch nicht so schlimm, hauptsache das Essen hat geschmeckt! Zwinkerndes Smiley

Große “functions”

Diese Art von Gesellschaftsereignis habe ich erst in Krishnagiri kennen gelernt. Meine erste “function” dieser Art war eine Benefizveranstaltung, bei der verschiedene Schauspieler auftraten, um Geld für HIV-positive Kinder zu sammeln. Doch auch hierbei gibt es einen festen Rahmen der eingehalten werden muss. Zuerst wurden alle “Ehrengäste” auf die Bühne gebeten, um Lichter an einer Öllampe anzuzünden. Auch Sangeetha, unsere Schullleiterin, gehörte dazu, da die Schule im Voraus schon einen großen Betrag gespendet hatte. Als Zeichen der Dankbarkeit und des Respekts bekam sie deswegen im Nachhinein auch noch eine Decke “übergeworfen.

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Danach ging dann aber endlich das Programm los: Von Comedians, die mal gleich ein paar Witzchen auf unsere Kosten gemacht haben (In dem Moment habe ich das gar nicht verstanden, es war natürlich auf Tamil. Es wurde uns im Nachhinein erklärt… Smiley mit geöffnetem Mund) über ein tanzendes kleines Mädchen und tanzende große Jungs bis zu singenden Schauspielern war alles dabei.

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Der Mann hier sollte irgendwie einen alten, berühmten Schauspieler imitieren. Ich fand ihn so schon ziemlich witzig, aber noch besser war es dann, als der das Tanzen anfing! Smiley mit geöffnetem Mund

Meine zweite große “function” war etwas, was man in Deutschland wohl “Berufsinformationsveranstaltung” nennen würde. Doch auch das wir hier ordentlich zelebriert. Da unsere Schule der Ausrichter war, wurde im Voraus viel Werbung gemacht. Mit dem Schulbus sind wir, ein paar Lehrer und Schüler an verschiedene Schulen und Colleges gefahren und haben Flyer verteilt. Inhalt der Veranstaltung: Wie werde ich IPS- (Indian Police Service) oder IAS- (Indien Administrative Service; Die sammeln die Steuern ein) Mitglied? Oder zu deutsch: Wie werde ich Beamter?

Am Mittwoch Abend wurde dann ein riiiiiiiiesiges Zelt mit Bühne im Hof aufgebaut, auch eine Musikanlage wurde installiert.

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Und am Donnerstag gegen Mittag trudelten dann die ersten Gäste ein, die von spalierstehenden Schülern begrüßt wurden. Der Collector, also der IAS-Vorsitzende vom Krishnagiri-District, ein Mitglied von der IAS-Akademie, verschiedene Leute von IPS, der Schulbeauftragte des Districts und ganz viele andere wichtige Leute wurden erstmal mit Mittagessen versorgt und dann auf die Bühne geführt. Alle anderen “sterblichen” Gäste bekamen einen “Sri Saraswathi Vidyalaya” – Notizblock mit passendem Stift und setzten sich in den Zuschauerraum. Auch dieses Mal wurden erst Lichter angezündet und Decken übergeworfen, bevor es mit den eigentlichen Reden losgehen konnte. Die waren dann auch auf Tamil, weswegen die nächsten 3 Stunden fast ein bisschen langweilig waren… Zwinkerndes Smiley.

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Das ist der Leuchter, an dem am Anfang kleine Lichter angezündet werden.

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Allerdings gab es zwischendrin ein kleines Highlight. Das Mitglied der IAS-Akademie erklärte, was man alles für den Eignungstest können muss und wies vor allem darauf  hin, wie wichtig die Allgemeinbildung hierfür ist. Deswegen fragte er auch, ob jemand wisse, wie viele Staaten es in den USA gäbe. Es herrschte ziemlich lange Stille, bis sich ein kleiner 3.Klässler sagen traute: “Fifty!” Bis heute weiß keiner, woher er das weiß und warum es alle anderen älteren Schüler nicht wussten. Auf jeden Fall ist er jetzt der Held der Schule! Smiley mit geöffnetem Mund

Zum Abschluss wurde die indische Nationalhymne gespielt und dann war alles schon wieder vorbei.

26. Februar 2012 at 08:23 2 Kommentare

Was ich den ganzen Tag so mache….

Jetzt bin ich schon fast 4 Wochen an der Sri Saraswathi und so langsam stellt sich auch so etwas wie ein Alltag ein. Zumindest im groben Tagesablauf… Zwinkerndes Smiley.

07:00 Vivi und ich stehen auf und duschen. Während es Ende Januar immer noch richtige Überwindung gekostet hat, sich das kalte Wasser über den Kopf zu schütten, ist es jetzt angenehmer. Die Nächte werden immer wärmer und auch tagsüber kommt man jetzt schon ziemlich leicht ins schwitzen… der Sommer kommt!

08:00 Frühstück im Hostel. Die Jungs und Mädels essen alle von Blechtellern, die in Indien eigentlich hauptsächlich verwendet werden. Inzwischen haben Vivi und ich uns auch solche gekauft, sogar mit Gravur. Smiley

Bis zum Prayer haben wir dann erstmal Pause, in der man noch schnell Unterricht vorbereiten oder auch nochmal ein kleines Nickerchen machen kann. Zwinkerndes Smiley

Vor dem Prayer schaue ich nochmal kurz ins Lehrerzimmer und unterhalte mich mit den Lehrerinnen, dann gehe ich ins Office und unterschreibe im Anwesenheitsbuch. Dann wird mir mitgeteitl, ob heute ein Lehrer krank ist, den ich vertreten muss oder ob ich nach “meinem Plan” unterrichten darf.

09:40 Nach dem Prayer beginnt der Unterricht: Inzwischen unterrichten VIvi und ich auch nicht mehr so viel nach Freischnauze, sondern teilweise sogar mit System Zwinkerndes Smiley. Da uns am Anfang immer alle nach Deutschland gefragt haben, haben wir in den älteren Klassen (6. bis 11.) Vorträge darüber gehalten. Unsere Schule hat nämlich sogar einen Saal mit Leinwand und Projektor, doch da der noch ganz neu ist und auch nur die jüngeren Lehrer wissen, wie man damit umgeht, wird er eher nicht so oft genutzt. Die Gelegenheit haben Vivi und ich gleich genutzt und mit dem guten alten “Powerpoint” Bilder von Deutschland gezeigt, was bei den Schülern natürlich richtig gut angekommen ist Smiley.

Außerdem haben wir jetzt angefangen verstärkt “Spoken English” zu unterrichten, also Unterricht, indem die Schüler versuchen sollen, sicher und möglichst auch richtig Englisch zu sprechen. Dafür lassen wir die Schüler Dialoge schreiben und auch der gute alte “1-minute-talk” findet Verwendung. Für den Anfang haben wir ihn aber lieber auf 30 Sekunden gekürzt Zwinkerndes Smiley.

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Die meisten brauchen noch Notizen… manche machen auch schon Freestyle!

Als ich die Bilder in dieser 7. Klasse gemacht habe, hat auch noch schnell ein Affe vorbeigeschaut. Smiley mit geöffnetem Mund

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Auch in den jüngeren Klassen geben Vivi und ich Unterricht. In der vierten Klasse habe ich jetzt einige Science-Stunden übernommen, in denen ich versucht habe, vom klassichen Frontalunterricht wenigstens etwas abzuweichen. Zwar ist es mit 40 Kindern in einem Miniklassenraum leider nicht möglich, dass sie selbst Expermiente durchführen, aber es ist schon anschaulicher, wenn nur der Lehrer ein bisschen “action” in die Sache bringt. Man muss sich nicht einmal etwas ausdenken, in den Büchern sind sogar Experimente vorgegebe! Nur leider ist es unter den anderen Lehrern überhaupt nicht üblich, diese durchzuführen. Trauriges Smiley

An manchen Tagen ist es auch so, dass man eigentlich schon Unterricht für bestimmte Klassen vorbereitet hat, einem dann aber früh mitgeteilt wird, dass man jetzt Vertretung übernehmen muss. So habe ich gestern den ganzen Tag eine 3. Klasse betreut. Das kann unglaublich Spaß machen, aber auch recht anstrengend sein, da die Kinder immer total aufgeregt sind, wenn wir in den Unterricht kommen. Als ich dann die Malsachen ausgepackt habe, sind sie dann total ausgetickt. Smiley mit geöffnetem Mund Erstmal war es ziemlich anstrenged ihnen zu vermitteln, dass sie IHR Haus malen dürfen (Normalerweise wird immer etwas an die Tafel gemalt, was die Kinder dann abzeichnen). Als dies dann geklärt war und es mit dem Ausmalen losging, brach dann erneut das Chaos aus. Die meisten Kinder haben nämlich keine Buntstife, weswegen jedes Kind von mir eine Farbe bekommen hat und die dann, wenn es fertig war,  tauschen konnte. Wenn man sich jetzt 40 motivierte Kinder vorstellt, kann man sich den Rest ja denken… Zwinkerndes Smiley.

Für das Bild haben sie sich dann natürlich zusammengerissen… Smiley mit geöffnetem Mund.

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Kurz vor der Mittagspause und nochmal kurz vor Schulende gibt es immer 5 Minuten “mediation”. Nachdem man in der ersten Minute mehrmals die Befehle “sit properly”, “close your eyes” und “fold your hands” verteilt, sind die nächten 4 Minuten dann auch recht geruhsam.

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16:30 Teepause: Es gibt Tee für alle Hostel-Schüler, dazu “Snacks”. Wie man sich schon fast denken kann ist dieser Begriff sehr weit und umfasst von Linsengemüse über Puffreis bis zu frittierten Teigbällen einiges. Smiley

18:00 Die “tusions” beginnen. In dieser Zeit machen die Hostelschüler ihre Hausaufgaben und lernen für den nächsten Tag. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, unterrichten Vivi und ich Grammatik oder “Spoken English”

20:00 Abendessen

21:30 Die “tusions” für die jüngeren Schüler sind zu Ende, die älteren Schüler lernen meist noch bis 23:00 Uhr. Vivi und ich besuchen meist nochmal Sangeetha und Mr. Anbu, reden über den vergangenen Tag und fallen dann ziemlich kaputt in unsere Betten.

11. Februar 2012 at 11:11 2 Kommentare

Sri Saraswathi Vidyalaya

Am Mittwoch, 18.01.2012, sind Vivi und ich ENDLICH umgezogen. Nach erst 3 Monaten Warte- und dann noch 2 Wochen Bearbeitungszeit war die Polizei in KGF doch so gnädig uns unseren Umzug zu erlauben. Also packten die Jungs für Chennai, Vivi und ich für Krishnagiri. Das ist zum Glück nur 60 km von KGF entfernt, also werde ich am Wochenende öfters nach KGF fahren, um dort Sarah, Rachel, Prabhu und seine Familie zu besuchen. Trotzdem floss beim Abschied am Mittwoch morgen die eine oder andere Träne. Trauriges Smiley

Bald siegte aber die Vorfreude auf die neue Schule in Krishnagiri, bei der wir gegen Mittag ankamen. Zuerst hatten wir noch einen Kaffee mit der Direktorsfamilie, dann bezogen wir unser Zimmer im 3. Stock (Endlich wieder Treppensteigen! Zwinkerndes Smiley). Nachdem wir erstmal unser ganzes Zimmer mit Fotos tapeziert hatten, machten wir mit Sangeetha, der Frau des Inhabers, einen Spaziergang über das Gelände.

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Und damit niemand durcheinander kommt, werden hier jetzt mal kurz die wichtigsten Personen erklärt.

Mr. Anbu: Inhaber der Schule; arbeitet aber selbst an einer staatlichen Schule

Sangeetha: seine Frau; Zusammen mit ihren Kindern Mamta und Sri Gunt wohnen die beiden direkt in der Schule.

Der Principal: offizieller Direktor der Schule und gleichzeitig Vater von Sangeetha; Er wohnt außerhalb der Schule, direkt in Krishnagiri.

Und wenn wir gerade beim Erklären sind, hier das Wichtigste zur Schule:

Die Sri Saraswahti Vidyalaya (Sri = Gott;  Saraswathi = Göttin der Bildung, Vidyalaya = Bücherei/ Lesesaal) ist eine Privatschule auf einem ziemlich großen Gelände, ca. 3 km außerhalb von Krishnagiri. Ungefähr 1100 Schüler aus den umliegenden Dörfern besuchen diese Schule. Es gibt aber nur ungefähr 50 Lehrer, was zur Folge hat, dass eine Klasse immer zwischen 30 und 40 Schüler hat. Die Schule umfasst einen Kindergarten, Primary School (1.-5.), Secondary School (6.-10.) und Higher Secondary School (11. und 12.). Zudem gibt es noch ein Hostel (zu Deutsch: Internat), in dem die Schüler wohnen, wenn ihr eigentlicher Wohnort zu weit entfernt ist oder die Eltern nicht mit den Noten der Kinder einverstanden sind. Zum Alltag eines Hostel-Schülers gehört es nämlich rund um die Uhr zu lernen. Das Mädchen-Hostel ist im großen Schulgebäude im 3. Stock untergebracht, der Schlafsaal für die 60 Mädels ist unser Nachbarzimmer. Die 120 Jungs wohnen in einem Extragebäude neben der Schule, in dem sich auch der Speisesaal und die Küche befinden.

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Die Schule beginnt um 09:25 mit einem Morgenapell. Diese Gelegenheit wurde an unserem ersten Tag auch gleich ergriffen, um uns vorzustellen. Wir sollten ein paar “motivating” Worte an die Schüler richten, ein älterer Schüler marschierte über die Bühne und salutierte vor uns (Peinlicherweise haben wir nicht verstanden, dass wir zurücksalutieren müssen… Smiley mit geöffnetem Mund) und zum kröndenden Abschluss durften wir noch die indische Flagge hissen.

Um 12:45 ist dann Mittagspause. Die Schüler sitzen alle im Pausenhof und essen ihre von daheim mitgebrachten Sachen, die Hostel-Schüler und wir essen zusammen in den Speisesäälen (Der für die Mädchen ist im großen Schulgebäude, der für die Jungs im Extragebäude).  Um 13:30 geht es dann weiter bis 16:00, die Higher Secondary hat sogar bis 18:00 Unterricht.

An unseren ersten drei Tagen waren Vivi und ich nur “Unterrichtsbesucher” im Kindergarten. Dort gibt es 5 Klassen, je 30 Schüler. Die 3-4-jährigen sitzen dort den ganzen Tag und lernen schon das englische und das Tamil-ABC, Zählen, englische Wörter… . Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die “rhymes”, also Kinderlieder, zu denen man sich irgendeinen lustigen Tanz ausdenkt (Beispiel: Head and shoulders, knees and toes…). Diesen Part durften Vivi und ich übernehmen… zur Belustigung der ganzen Schule, die sich dann vor dem Klassenzimmer versammelt und uns zugeschaut hat. Smiley mit geöffnetem Mund

In den letzten Tagen habe ich dann angefangen, mich in den Unterricht für die 5. bis 9. Klasse zu setzten und die eine oder andere Englischstunde zu übernehmen. In Zukunft werde ich versuchen, regelmäßig “Spoken-English”- Unterricht zu geben, denn auch wenn viele Schüler sehr gut schreiben und lesen können, hapert es beim Sprechen noch ordentlich. Das wird im normalen Englischunterricht nämlich so gut wie gar nicht geübt.

Am Anfang habe ich jetzt noch nicht so viele Bilder gemacht (Man wird immer ein bisschen komisch angeschaut, wenn man den ganzen Tag mit seiner Kamera rumläuft Zwinkerndes Smiley), aber wer schon mal mehr sehen will, den verweis ich jetzt  ganz stolz auf die Homepage der Schule. (Jaaaaaaaa, unsere Schule hat eine Homepage! Bubesh, der Bruder von Sangeetha, hat sie gemacht, er hat nämlich irgendwas mit Computer studiert.)

www.srisaraswathividyalaya.com

Zu guter Letzt muss ich jetzt nochmal sagen, dass es mir an der Sri Saraswathi einfach supergut gefällt. Alle sind megalieb und zuvorkommend, die Direktorfamilie kümmert sich ganz viel um uns, alle Schüler wollen immer, dass wir in ihren Unterricht kommen und auch sonst fühlen wir uns hier einfach echt willkommen. Fazit: Die nächsten 6 Monate werden ziemlich cool! Smiley

Und als krönendes Schlussbild: Vivi und ich, zum ersten Mal im Sari!

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27. Januar 2012 at 09:06 Hinterlasse einen Kommentar

Meine Zeit an der S.T. Block School

Nach Weihnachten und einem Kurzurlaub in Kerala hatte ich meine letzten Tage an der S.T. Block School. Bald werde ich nach Krishnagiri umziehen und dort zusammen mit Vivi an einer großen Privatschule mit Internat arbeiten. Das hört sich im ersten Moment ziemlich nach reichen, verwöhnten Kindern an, aber die Freiwilligen, die vor uns dort gearbeitet haben, meinten, dass es dort schon etwas zu tun gibt. Dieser Eindruck bestätigte sich auch, als wir im Dezember der Schule einen kurzen Kennenlern-Besuch abstatteten. Natürlich ist sie sehr groß und auch besser eingerichtet als unsere governmental school, mit deutschen Standards ist das alles aber natürlich noch überhaupt nicht gleichzusetzten. Da ich aber noch viel mehr erzählen kann, wenn ich dann dort bin, werde ich erstmal von meinem letzten Monat an der S.T. Block School berichten.

Der Unterricht

Meistens war es so, dass Vivi und ich immer zusammen eine oder zwei Klassen übernommen haben. Wenn ersteres der Fall war, machte eine den Unterricht, die andere kümmerte sich um Anuschka. Anuschka ist ein geistig behindertes Mädchen, dass sich überhaupt nicht verständigen kann, trotzdem ganz normal zur Schule geht, dort dann aber allerhand Schabernack anstellt. Ohne jegliche Vorwarnung rennt sie weg, kreischt oder klammert sich so fest, dass es einige Kraft kostet sich wieder aus ihrem festen Griff zu lösen. Die meiste Zeit lacht sie aber, weswegen wir sie echt gerne haben. Trotzdem ist es anstrengend, Unterricht zu machen und gleichzeitig auf sie aufzupassen. Die Kinder sind dann auch viel unkonzentrierter, man muss sie ständig auffordern, sich wieder hinzusetzten und weiter abzuschreiben.

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Unser Unterricht funktioniert meist so, dass wir zu einem bestimmten Thema ( Monate, Wochentage, Tiere, Kleidung…) etwas an die Tafel schreiben und meist auch malen (Manchmal können es die Kinder erkennen, manchmal müssen sie erst erraten, was es darstellen soll Zwinkerndes Smiley.) und sie es dann in ihr Heft abschreiben. Und danach versuchen wir die Wörter mit einem Spiel (Hangman, Obstsalat…) zu wiederholen. Oft haben wir mit den Kindern auch englische Lieder gesungen, was manchmal echt gut funktioniert hat. Wobei die Lieder mit “dance” oder “action” immer viel beliebter waren als die mit purem Text. Zwinkerndes SmileyAusmalen und Basteln waren auch immer ganz hoch im Kurs, allerdings war das immer gar nicht so einfach. Wenn man seiner eigenen Klasse ein Ausmalbild gegeben hat, kamen ständig Kinder aus anderen und wollten auch eines haben. Also mussten wir immer einen ganz schönen Vorrat an Stiften und Blättern dabei haben!

Herausforderungen

Wenn das alles immer so funktioniert hat, machte der Unterricht auch superviel Spaß. Das war aber leider nur meist vormittags der Fall. Nachmittags waren die Kinder immer viel unkonzentrierter, weswegen der Unterricht dann auch dementsprechend anstrengend war. Ständig musste man die Kinder auffordern, sich wieder hinzusetzten, abzuschreiben und einigermaßen leise zu sein. Und man war dann auch dementsprechend froh, wenn man endlich mit ihnen raus auf die Wiese zum Spielen gehen konnte.

Die Lehrerinnen waren von unseren Unterrichtsmethoden immer recht angetan und hatten dann auch kein Problem damit, uns ihre Klassen den ganzen Tag anzuvertrauen, während sie in der Sonne saßen, Kaffee tranken und über ihren Schmuck diskutierten. Zum Glück kam dies nicht allzuoft vor, aber ich habe das Gefühl, dass wenn wir noch länger an dieser Schule geblieben wären, es öfter zu dieser Situation gekommen wäre.

Erfolgserlebnisse

Natürlich hatten wir während unserer Zeit an der S.T.Block School auch einige kleine Erfolgserlebnisse. Zum einen merkten wir, dass sich Anusch in der Zeit in der wir dort waren unglaublich entwickelte. Nach einiger Zeit machte sie es den anderen Kindern gleich und verlangte von uns ein “chalk piece” oder einen “pen”. Total von den Socken gehauen hat es mich aber, als ich ihr einmal einen Stift mit abgebrochener Miene in die Hand drückte (in der festen Überzeugung: Anusch merkt das ja sowieso nicht.^^) und sie sofot nach einem “sharpener” fragte. Das hört sich jetzt wahrscheinlich ziemlich unspektakulär an, aber trotzdem freut man sich, wenn sogar ein geistig behindertes Mädchen ein paar englische Wörter lernt.

Ein weiteres kleines Erfolgserlebnis: Damit die Kinder besser lesen lernen, hatte ich ihnen ein kleines Reimmemory gebastelt. Wörter wie "car" – "star" oder "cat" – "rat" ergaben immer in Paar. Ziel des Ganzen war, dass die Kinder verstehen, dass bestimmte Buchstabenkombinationen immer gleich ausgesprochen werden, viele der Kinder können nämlich überhaupt nicht lesen. Das Memory war ein voller Erfolg, die Kinder wollten einfach die ganze Zeit das "card game" spielen. Am meisten habe ich mich aber gefreut, als mir ein Junge sein selber gebasteltes Memory gezeigt hat. Er hat sich selbst Kärtchen aus Pappe gebastelt und die gleichen Reimpaare darauf geschrieben. Also wird unser Memory auch wenn wir nicht mehr da sind, weiter an der Schule gespielt werden! Smiley

Fliesen für das Klohäuschen

Während unserer Zeit an der Schule wurde auch ein Klohäuschen gebaut. Dies wurde von der Regierung vorgeschrieben, damit die Kinder nicht immer auf die Wiese gehen mussten. Für diesen Zweck wurden auch 25.000 Rupien, also umgerechnet ca. 350 Euro von der Regierung zur Verfügung gestellt. Dieses Geld hätte aber nur für ein sehr kleines Häuschen gereicht, unsere Direktorin und die Lehrerinnen fanden es aber sinnvoller ein größeres Häuschen zu bauen, nur hätte hierfür das Geld nicht gereicht. Da wir ja für genau solche Zwecke in Deutschland Spendengelder sammelten, erklärten Vivi und ich uns bereit, von diesen die Fliesen für 11.000 Rupees (ca. 150 Euro) zu bezahlen. So konnte ein großes und gefliestes Klohäuschen gebaut werden, über das sich auch die Kinder gefreut haben.

Das Häuschen im Rohbau

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Und fertig gefliest!

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Der Abschied

Natürlich fiel mir der Abschied schwer, da ich die Kinder schon sehr in mein Herz geschlossen hatte. Als wir das letzte Mal unser Lieblingslied “Big Fat Pony” sangen, hatte ich auch ordentlich Tränen in den Augen. Die Kinder befahlen mir aber “Don’t cry, aka!”, also riss ich mich zusammen. Zwinkerndes SmileyZum Schluss versprach ich noch, dass ich sie ab und zu an den Wochenenden besuchen werde, dann hieß es schon: “Bye, bye, S. T. Block School!”

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Wann genau wir jetzt nach Krishnagiri umziehen werden, ist immer noch nicht so ganz sicher, da noch einige Visaangelegenheiten geregelt werden müssen. Wahrscheinlich bin ich aber spätestens Mitte Januar in Krishnagiri und kann dann von meiner neuen Schule erzählen! Smiley

6. Januar 2012 at 15:48 4 Kommentare

Fröhliche Weihnacht überall!

Wer denkt, dass ich dieses Jahr in Indien auf Advents- und Weihnachtsstimmung verzichten musste… der denkt falsch! Denn auch wenn es vielleicht doch ein bisschen anders als in Deutschland war, hatten wir eine schöne Zeit.

Die Adventsdeko

Auch wenn Adventsstimmung in Indien eher weniger verbreitet ist, hatten wir es uns in unserer kleinen Wohnung doch ganz gemütlich gemacht. Dank des ultimativen Paktes von meiner Mama hatten wir Lebkuchen, Spekulatius, Zimtsterne UND 8 Adventskalender. 6 davon haben wir gleich bei uns aufgehängt, die anderen 2 unseren kleinen Gastbrüdern gegeben. Die haben das System aber nicht so ganz verstanden, die Kalender waren nach zwei Tagen nämlich schon leer.  Smiley mit geöffnetem Mund

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Das Highlight unserer ganzen Weihnachtsdeko war allerdings der Adventskranz, den wir aus Zweigen von unserer kleinen Tanne im Garten improvisiert hatten.

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Vorweihnachtsfreude

So ca. ab dem 15. Dezember merkte man auch in KGF, dass es langsam auf Weihnachten zuging. In der Stadt konnte man große beleuchtete Sterne, Riesenglocken und andere Deko kaufen. Und auch die Kinder in der Schule begannen Sterne und Glocken an die Tafel und in ihre Hefte zu malen. Denn obwohl der Großteil der Menschen in KGF Hindus sind, gibt es doch eine große Anzahl von Christen. Meistens können sie aber gar nicht sooo genau sagen, zu welcher Religion sie denn jetzt eigentlich gehören, da es auch Hindus gibt, die Weihnachten feiern, Christen, die kein Schweinfleisch essen… .

Auf jeden Fall haben wir mit den Kindern in der Schule “Weihnachtsvokabeln” durchgenommen, Weihnachtsbilder gemalt und “Jingle Bells” gesungen. Fanden sie glaub ich ziemlich cool! Smiley

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Heilig Abend

Heilig Abend wird hier an sich noch nicht so richtig gefeiert, dafür wird aber schon die ganze Weihnachtsbeleuchtung ausgepackt. Wir sind abends noch einmal in die Stadt gefahren, und haben die Lichterketten und Riesenleuchtsterne bestaunt. Als dann vor unserem Lieblingscafé, das auch sehr hübsch mit Lichterketten und Glitzerbändern geschmückt war, ein Weihnachtsmann mit Blumen in der Hand rumtanzte, habe ich mich richtig geärgert, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte!

Unser Heilig Abend war dann ziemlich deutsch. Wir haben zusammen Kartoffelsalat, Tomatensalat und Gurkenjogurth gemacht, Weihnachtslieder gehört und Kakao getrunken. Leider konnte ich nicht mitessen, da mich eine Darmgrippe erwischt hatte. Trauriges Smiley Um 10 Uhr sind Sarah und Rachel dann mit Amu und Prabhu in die Kirche gegangen. Sie meinten, dass es dort sehr schön war, vor allem als zum Schluss alle ein Stück Pflaumenkuchen (Das ist hier der “traditionelle” Weihnachtskuchen: Gewürzkuchen mit Trockenobst, Zitronat und Orangeat) bekommen haben und sich “Happy Xmas” gewünscht haben. Und pünktlich um 0 Uhr wurde in der ganzen Nachbarschaft Weihnachten mit Böllern und Feuerwerk eingeläutet.

Weihnachten

Laut Prabhus Erzählungen war Weihnachten in den letzten Jahren immer eine ziemliche Party. Die ganze Verwandschaft war da, es wurde ein Riesentopf “Chicken Biriyani” gekocht und alle saßen den ganzen Tag zusammen. Dieses Jahr ging das leider nicht, da der Onkel im Nachbarhaus eine Woche zuvor gestorben war. Die Kinder durften zwar den kleinen Tannenbaum im Garten schmücken, aber das war es dann leider auch schon.

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Dafür machten wir uns nochmal einen kleinen Weihnachtsabend mit Lebkuchen, Plätzchen, Bratapfel (Von denen ich wieder nichts essen durfte… :-/ ) und dem “Wunder von Manhattan”.

Fazit

Auch wenn ich das “traditionelle, deutsche” Weihnachten schon sehr vermisst habe, war Weihnachten in einem anderen Land zu feiern eine ziemlich interessante Erfahrung. Wirklich zu bemängeln habe ich eigentlich nur, dass ich nichts Essen konnte! Zwinkerndes Smiley

Ich wünsche euch allen noch einen wunderbaren zweiten Weihnachtsfeiertag, ein schönes Silvester und ein gesundes neues Jahr!

Eure Kadda

26. Dezember 2011 at 12:14 Hinterlasse einen Kommentar

Haus und Hausarbeit: Unser Alltag in KGF

Aufstehen… raus aus unserem gemütlichen Moskitohimmelbetten!

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Zum Frühstück: Tee kochen in unserer kleinen Küche

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Danach Geschirr abspülen: Man braucht einen Eimer mit Wasser, Seife und seine Hände (recht unspektakulär – deswegen kein Foto Zwinkerndes Smiley). Als erstes spült man mit dem Wasser den groben Dreck ab, dann seift man das ganze ein, anschließend wird die Seife wieder abgespült. Und damit wird das Geschirr, dass hier eigentlich nur aus Blech besteht, also Blechteller, Blechbecher, Blechtöpfe…, echt gut sauber.

Bevor es in die Schule geht: Duschen und Zähneputzen. WIr haben eine große Tonne, aus der man sich mit einem Plastikkrug Wasser nimmt und sich dann damit abduscht. Da es zur Zeit recht kalt ist, haben wir sogar warmes Wasser! Das wird auf einem kleinem Feuer im Garten erhitzt. Glücklicherweise stehen die Jungs immer früher auf und übernehmen das. Smiley

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Mittagessen! Meist gibt es Reis, Sambar (Das ist eine Soße aus gekochtem Gemüse) und nochmal extre Gemüse. Solange es hell ist, essen wir immer auf unserer kleinen Terasse. Natürlich im SItzen (Außer manchmal, wenn die Jungs meinen, sie müssen wegen Knieproblemen auf Stühlen sitzen…) und mit den Händen!

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Nach der Schule waschen wir meistens noch ein bisschen. Das machen wir folgendermaßen: Erst macht man das zu waschende Kleidungsstück nass, dann reibt man es mit blauer Waschseife ein und schrubbt es ordentlich. Und danach versucht man dann mit Kneten und Schlagen den ganzen Schaum wieder heruaszubekommen. Wenn einem das gelungen ist, taucht man das Teil noch einmal in sauberes Wasser, wringt es aus und hängt es auf. So werden die Klamotten auch ziemlich gut sauber, nur mit der weißen Wäsche gibt es Probleme. Das ist auch der Grund weswegen schon zwei weiße T-Shirts zu Putzlappen degradiert wurden… Zwinkerndes Smiley.

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Irgendwie habe ich in Indien ein großes Talent dafür entwickelt, Löcher in meine Klamotten zu machen. Ständig reißen meine NIghties oder ich lass’ meinen Schal aus dem TukTuk hängen, sodass es darüber fährt und ihn zerreißt. Auf jeden Fall beschließen wir den Tag oft mit einer Nähstunde.

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15. Dezember 2011 at 20:29 Hinterlasse einen Kommentar

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